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Angst, Symptome und Behandlung

    Sie haben Angst? Willkommen im Club! Tatsächlich sind Ängste völlig alltäglich. Aber bei einem Viertel der Menschen wird die Angst mindestens einmal im Leben zur Krankheit. In diesem Artikel finden Sie grundlegende Informationen zu Ursachen, Symptomen und zur Behandlung.

    Überblick
    Was ist Angst und woher kommt sie?
    Selbst-Test: Habe ich eine Angststörung?
    Was passiert mit meinem Körper?
    Welche Arten von Angst gibt es?
    Symptome
    Angst behandeln und überwinden
    Kostenloser Rückrufservice

    Was ist Angst und woher kommt sie?

    Jeder Mensch hat in seinem Leben am eigenen Leibe erlebt, was Angst bedeutet. Vereinfacht ausgedrückt ist Angst die Erwartung von körperlichen oder emotionalen Schmerzen. Und Angst ist universell, alle Mensch und Tiere haben sie in gewissen Situationen. Offenbar ist sie eine emotionale Grundfunktion unseres biologischen Körpers. Sie erfüllt die wichtige Aufgabe, uns vor bekannten und unbekannten Gefahren zu schützen. Deshalb ist es völlig normal und natürlich, Angst zu erleben. Dabei tritt sie auf verschiedene Weise und und in unterschiedlichen Stärken auf. Sie reicht von einem leichten Unwohlsein bis hin zum blanken Entsetzen und zur Panik, wenn unsere Existenz bedroht zu sein scheint.

    Gedanken und Vorstellungen

    Auch Gedanken und Vorstellungen können Angst auslösen. Dem limbischen System ist es egal, ob die Wahrnehmung einer bedrohlichen Szene von den Sinnen stammt oder ob sie eine Fantasie ist, die das Gehirn selber produziert. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.
    Nicht alle Ängste sind auch Erkrankungen, mit denen man zum Arzt gehen muss. Angststörungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Leben in erheblichem Maß einschränken.

    Angst-Test: Habe ich eine Angststörung?

    Ist meine Angst normal oder habe ich vielleicht eine Angststörung? Machen Sie den kostenlosen und vollständig anonymen Angst Test.

    Was passiert mit meinem Körper?

    Ob man Angst hat oder nicht, entscheidet man nicht bewusst. Das limbische System urteilt darüber. Wenn man erst überlegen müsste, ob man Angst haben sollte oder nicht, wäre eine angemessene Reaktion viel zu langsam. In einer akuten Gefahr muss dies schnell gehen. Dabei spielt die Amygdala, der so genannte Mandelkern, die Hauptrolle. Wir haben in beiden Hälften des Gehirns jeweils ein solches Organ. Vereinfacht lässt sich Vorgang wie folgt beschreiben: Die Amygdala analysiert unmittelbar die Sinneseindrücke oder die aktuelle Fantasie. Blitzschnell beurteilt sie die Lage entweder als sicher oder bedrohlich. Dabei ruft sie sie Erinnerungen ab und überprüft, ob ähnliche Wahrnehmungen schon früher zu Schmerzen geführt haben.

    Wenn die Amygdala eine Gefahr erkennt, wird im Hypothalamus Alarm ausgelöst. Das vegetative Nervensystem schaltet auf „Überlebensmodus“ um. Die Hirnanhangdrüse schüttet Hormone aus, die wiederum die Nebennieren dazu veranlassen, Stresshormone freizusetzen. Allen voran sind dies Cortisol und Adrenalin. Der Puls beschleunigt sich, der Herzschlag wird kräftiger. Blut strömt in die Muskeln, der Muskeltonus wird erhöht. Die Blutversorgung der Großhirnrinde wird gesenkt. Die Pupillen werden weit, Speichelfluss im Mund reduziert sich, die Verdauung setzt aus. Es wird schnell und tief eingeatmet. Dadurch wird der Organismus in die Lage versetzt, sich gegebenenfalls mit maximaler Kraft zu verteidigen oder effektiv die Flucht zu ergreifen.

    So erklären sich die meisten Symptome, die man an sich selber in angstauslösenden Lebenslagen erfährt.

    Kinder und Angst

    Kinder haben noch wenig Erfahrung und deshalb wenig „Erinnerungs-Material“, auf das sie zurückgreifen können. Daher haben Kinder viel häufiger und leichter Angst, beruhigen sich aber auch sehr schnell wieder – es sei denn, sie haben eine Angststörung. Denn auch bei Kindern tritt Angst als Erkrankung auf.

    Welche Arten von Angst gibt es?

    Über die verschiedenen Arten von Angststörungen gibt mehr Informationen auf nachfolgenden Seiten. Im Folgenden ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

    1. Erschrecken
    2. Angst vor dem Unbekannten
    3. Angeborene Ängste
    4. Gelernte Ängste
    5. Panik

    1. Erschrecken

    Die einfachste Art von Angst ist das Erschrecken. Ein plötzliches lautes Geräusch, das unerwartete Erscheinen einer Person oder eines Tieres, ein Fahrzeug rast auf einen zu … In nahezu allen Fällen nach einem Erschrecken kann man sich in kurzer Zeit wieder selber beruhigen und die Zeichen der Angst verschwinden. Bei dieser kurzen Angst handelt es sich um eine Reaktion, die biologisch sinnvoll ist, um sich schnell aus der Gefahrenzone entfernen zu können.

    2. Angst vor dem Unbekannten

    Ähnlich sinnvoll und nachvollziehbar ist die Angst vor dem Unbekannten. Bekannte Umgebungen geben mir Sicherheit, weil ich mich auskenne: Die Menschen reagieren berechenbar. Veränderungen finden innerhalb eines Rahmens statt, für den ich Reaktionsmuster parat habe. Ist die Situation aber nicht vertraut, weiß ich nicht, welche Anforderungen auf mich zukommen. Dann fühle ich mich insgesamt angespannt. Jederzeit scheint alles möglich zu sein. Und es ist ungewiss, ob ich auf jedes Geschehen adäquat reagieren kann. Wer schon oft die Erfahrung gemacht hat, dass er oder sie auch in unbekannten Gefilden gut zurechtkommt, fürchtet das Unbekannte weniger als jemand, der darin ungeübt ist oder bereits seelische Verletzungen erlitten hat.

    3. Angeborene Ängste

    Darüber hinaus gibt es einige angeborene Ängste, die offenbar im Gehirn von Geburt an eingebaut sind. Das gilt zum Beispiel für den natürlichen Respekt vor der Tiefe, wenn man Rande einer Schlucht steht oder für die Warnsignale giftiger oder gefährlicher Tiere.

    4. Gelernte Ängste

    Gelernte Ängste machen jedoch den größten Teil unserer Alltagsängste aus. In diesem Bereich befinden sich auch die Angststörungen. Diese Ängste können krankhafte Züge annehmen, lange anhalten und häufig wiederkehren, ohne dass tatsächlich eine Gefahr vorliegt. Ein Beispiel hierfür ist die weit verbreitete Spinnenphobie („Arachnophobie“) oder Prüfungsangst.

    Beispiel Prüfungsgangst

    Eine gelernte Angst ist zum Beispiel die weit verbreitete Prüfungsangst, die eine Phobie ist. In den meisten Fällen geht es gar nicht um die Prüfung an sich, sondern davor zu versagen und durchzufallen. Ein wenig spielt hier auch die Angst vor dem Unbekannten eine Rolle. Man weiß ja nicht genau, welche Fragen oder Aufgaben auf einen zukommen. Den Großteil der Prüfungsangst macht aber die Erwartung aus, dass ich mich blamieren werde. Man wird mich für dumm halten, für unfähig, für faul usw. Wer Prüfungsangst hat, bereitet sich unabsichtlich darauf vor, durch die Prüfung zu fallen, um dann mit der Schmach des Versagens besser umgehen zu können. Stattdessen sollte man sich auf das Bestehen vorbereiten! Es ist geradezu erstaunlich, wie viele Schüler und Studenten ihre Prüfungen bestehen, obwohl sie unter Prüfungsangst leiden.

    Man stelle sich vor: Eine Studentin sitzt gemütlich mit einem Buch im Park und liest etwas Interessantes. Gleichzeitig quält sie sich mit diffusen Vorstellungen: Wie sie mit einem vollständigen Blackout vor dem Prüfer sitzt und der Kopf einfach streikt. Vielleicht hat sie eine derartige Situation bereits selber erlebt.
    Sicher hat jeder von uns schon ausreichend viele Geschichten über ein solches Versagen gehört oder in Filmen gesehen. Darüber hinaus haben die meisten Menschen Gedanken wie die folgenden gelernt: „Ich muss erfolgreich sein. Ich darf keine Fehler machen. Ich bin nur liebenswert, wenn ich überdurchschnittlich gut bin“ usw. Dass Angst das Lernen und die Merkfähigkeit nicht fördert, liegt auf der Hand.

    Angst vor der Angst

    Die Angst vor der Angst, eine besondere Form von Phobie, gehört ebenfalls in diese Rubrik. Kein Wunder, dass dies geschieht! Denn die Gefühle und Emotionen sind äußerst belastend und können selber auch zu einer seelischen Verletzung führen, vor der sie uns eigentlich schützen soll.

    Kurz gesagt: Gelernte Angst ist die Angst, die auf eingeprägten Mustern basiert. Eine traumatische Erfahrung in einer ähnlichen Umgebungen hat ihre Spur im Gehirn hinterlassen. Wenn ähnliche Reize erkannt werden, schützt die Angst den Organismus vor einem weiteren Trauma.

    5. Panik

    Panik kann bei allen Formen von Angst ausgelöst werden. Häufig begleitet sie Erkrankungen wie Phobien, insbesondere die soziale Phobie. Es ist die maximal stärkste Angst, die man erleben kann. Die gute Nachricht ist vielleicht, dass es schlimmer nicht mehr geht. Gut ist auch, dass der Körper die Panik nur über einen sehr begrenzten Zeitraum aufrecht erhalten kann, nämlich nur ca. 20 Minuten. Dann sind die Stresshormone verbraucht. Die Symptome bei Panik sind die typischen Angstsymptome, siehe unten. Es müssen nicht alle Symptome gleichzeitig vorliegen, aber sie sind extrem gesteigert. Panikattacken, die wiederholt auftreten, sind mit einer geeigneten Therapie bzw. einer Kombination von Therapien gut behandelbar. In diesem Artikel finden Sie unten einige Tipps und weiterführende Links.

    Symptome

    Körperliche Angstsymptome in der Psychosomatik

    • Herzklopfen,
    • Zittern,
    • feuchte Hände,
    • Hitzewallungen und Schwitzen,
    • trockener Mund,
    • beschleunigter Atem,
    • weiche Knie,
    • Schwindel usw.

    Psychische bzw. emotionale Symptome

    Liste anzeigen
    • Klar zu denken und
    • Entscheidungen zu treffen fällt schwer,
    • die Erinnerungsfähigkeit und
    • die Konzentration sind herabgesetzt,
    • das Bewusstsein ist eingeschränkt und fokussiert auf die (vermeintliche) Gefahr, wie das Kaninchen vor der Schlange.
    • Das Gefühl zu erstarren bei gleichzeitiger
    • Erregung.

    Symptome bei lang anhaltendem emotionalen Stress

    Bei lang anhaltender Angst können sich dann mit der Zeit noch weitere Symptome einstellen, deren Liste endlos ist. Patienten mit diesen Symptomen sollten zum Arzt gehen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Wenn Angst die Ursache ist, handelt es sich bereits um einen Zustand, der einer Therapie bedarf. Die wichtigsten sind:

    Liste anzeigen
    • Schmerzen (Kopf, Brust, Bauch, Rücken)
    • Verspannungen
    • Infektanfälligkeit (Erkältungskrankheiten, Hautkrankheiten, Magen-Darm)
    • Erkrankungen des Verdauungssystems
    • Ohrgeräusche
    • Bluthochdruck (essentielle Hypertonie)
    • Schlafstörungen
    • Einbußen der kognitiven Leistungsfähigkeit
    • Panikattacken
    • Angststörungen

    Diese Symptome sind zum großen Teil nicht nur ein Gefühl der betroffenen Menschen, sondern können auch körperliche Ursachen haben oder auf Erkrankungen hinweisen. Deshalb ist für Patienten immer der erste Schritt der Gang zum Arzt, der das Blut, das Herz, die Schilddrüse und so weiter untersucht. Ein Arzt oder Heilpraktiker, der in der Psychosomatik bewandert ist, hat oft einen ganzheitlicheren Blick auf das Geschehen und kann die richtige Empfehlung für Therapien aussprechen.

    Angst behandeln und überwinden

    Es gibt eine Reihe von Therapien, mit denen man die Angst überwinden kann. Die folgenden Empfehlungen gelten besonders für Menschen mit Angststörungen. Für die Selbsthilfe ist an erster Stelle die Entspannung zu nennen: Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, aber auch das entspannende Qigong oder beruhigende Yoga-Übungen, bestimmte Atemtechniken. Aber man muss es nicht zu kompliziert machen. Ein Sonnenbad am See oder im Garten kann auch helfen. Ebenso wichtig ist Sport. Körperliche Bewegung baut Stresshormone ab.
    Versuchen Sie nicht, die angstauslösenden Situationen zu vermeiden. Denn Vermeidungsverhalten verstärkt die Angst. Setzen Sie sich sogar bewusst dem Objekt Ihrer Angst aus. Sie können sich darin auch schrittweise steigern. Anfangs kann die Begleitung durch eine Vertrauensperson sinnvoll sein.
    Wenn Ängste häufig wiederkehren und lange anhalten, empfehle ich als Therapie Hypnotherapie, Selbsthypnose oder Meditation. Darüber hinaus gibt es einige pflanzliche Mittel, die sich in wissenschaftlichen Studien als angstlösend, beruhigend oder stimmungsaufhellend erwiesen haben.

    Rückrufservice

    Sie können mich gern anrufen (0172 9589659) oder sich zurückrufen lassen.



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